Investmentbetrug

Die Betrugsfälle im Internet grassieren und werden immer perfider. Einige typische Fälle von Anlagebetrug finden Sie hier:

  • Broker-Betrug
  • Scheininvestoren
  • Initial Coin-Offering (ICO)
  • Cloud Mining
  • Multi-Level-Marketing-Unternehmen (Schneeballsysteme, Ponzi-Scheme)
  • Günstige Grosseinkäufe

Broker-Betrug

Bei einem Broker-Betrug gibt sich die Täterschaft als «Anlageberater», «Versicherungsagent» oder «Trader» aus. Es werden stattliche Gewinne versprochen und oft zur «Absicherung» dieser Gewinne und Ihres Kapitals Versicherungen angeboten, die zusätzlich kosten. Wir haben Fälle gesehen, bei denen die Anlageberater damit geworben haben, dass sie keiner offiziellen Regulierung unterstehen und dadurch Steuern gespart werden.

Wenn Sie in Ihrem Leben bisher noch nie mit Aktien spekuliert haben, dann sollten Sie nicht mit Kryptowährungen zu spekulieren beginnen, die auf «internationalen Banken»-Plattformen gehandelt werden. Wenn Sie wirklich auf diesem Hochrisiko-Spielplatz mitmischen wollen, halten Sie sich unbedingt an Plattformen, die in der Schweiz bekannt sind. Nehmen Sie nur Geld in die Hand, das Sie nicht brauchen, vollständig verlieren oder auch einfach verschenken könnten. Nur dann kann ein Totalverlust weggesteckt werden. Am besten aber: Lassen Sie es sein.

Versprechen, dass man verlorene Kryptowährungen gegen Gebühren zurückholen könne, sind ebenfalls eine häufige Betrugsmasche. Sogenannte «Blockchain-Recovery-Experten» gibt es nicht. Was auf einer Blockchain übertragen wurde, kann grundsätzlich nicht rückgängig gemacht werden, ohne dass der Eigentümer mitmacht.

Scheininvestoren

Unternehmen sind häufig auf der Suche nach Startkapital; das wissen auch Betrüger. Wenn Sie aus dem Nichts heraus angesprochen werden und mit Investoren bisher nichts zu tun hatten, seien Sie vorsichtig. Scheininvestoren suchen gezielt im Internet nach Unternehmen, die Wachstumspotential haben und versprechen Millioneninvestitionen. Bevor aber die Investitionen kommen, muss man Bankgebühren bezahlen oder Kontoeröffnungseinlagen etc. Wenn Ihnen so etwas begegnet, brechen Sie die Übung ab.

Hören Sie auf Ihre Bank und Ihre Anwältinnen und Anwälte, wenn diese Ihnen zur Vorsicht raten oder gar Betrugsindizien erkennen. Sprechen Sie auch mit Ihrem Umfeld über den Investor. Ist man gedanklich einmal in den Fängen der Betrüger und hat bereits einiges an Geld überwiesen, ist es sehr schwierig für die Betroffenen, aus dieser Betrugssituation herauszukommen. Viele Betrogene wollen dann einfach nicht wahrhaben, dass sie hereingelegt wurden. Die Aussicht auf eine grosse Summe Geld schaltet sämtliche rationalen Gedanken ab, so dass man sich manchmal sogar ganz offensichtliche Hinweise schönredet.

Initial Coin Offering (ICO)

Neue Krypto-Unternehmen können ihr Startkapital mit einem sogenannten Initial Coin Offering (ICO) zusammentragen. Dabei wird Bitcoin, Etherum, Ripple, Dogecoin oder ähnliches als Einlage verlangt oder ganz klassisch die Einzahlung per Bank. Im Gegenzug erhalten Sie die neue Kryptowährung des Unternehmens. Wenn sich hinter einem solchen Unternehmen Betrüger befinden, bezahlen Sie zwar mit Krypto oder Landeswährung, erhalten aber nichts für Ihre Einzahlung.

Damit Sie nicht auf solche ICO-Betrügereien hereinfallen, sollten Sie das betreffende Unternehmen gründlich überprüfen. Dazu sollten Sie die Dienstleistung oder das Produkt des Unternehmens nachlesen und auch verstehen, was das Unternehmen überhaupt tut. Prüfen Sie auch die Leitung des Unternehmen und Mitarbeiter, indem Sie diese Personen im Internet recherchieren und dabei mindestens 3 bis 4 unterschiedliche Quellen beiziehen. Schauen Sie im Internet nach, ob von diesem Unternehmen gesprochen wird. Suchen Sie nach dem Unternehmen mit dem zusätzlichen Wort «Betrug» oder «Betrüger» zum Beispiel auf google.ch.

Cloud Mining

Anstatt selber Kryptowährung zu generieren und sogenannte Miner selbst einzurichten, bieten bestimmte Unternehmen Cloud-Mining an. Entweder bezahlt man Gebühren, damit Kryptowährung geschürft wird oder man sendet seine eigenen Kryptomünzen einer Zwischenperson, die dann mit diesen Kryptowährungen weitere «Münzen» generiert.

Einige Cloud-Mining-Dienste werben mit unrealistischen Gewinnen und weisen intransparente Kostenmodelle auf. Fragwürdig sind häufig Unternehmen, die Renditen garantieren und gar Renditeversicherungen gegen Gebühren verkaufen.

Multi-Level-Marketing-Unternehmen (Schneeballsysteme, Ponzi-Scheme)

Betrügerische Unternehmen greifen häufig auf Multi-Level-Marketing resp. Ponzi-Scheme zurück. Dabei werden Gelder von neuen Investoren genommen, um frühere Investoren zu bezahlen. Die Gewinne sind häufig abhängig von der Anzahl Personen, die investiert haben. Sobald die oberen Investoren, hinter denen die Betrüger stecken, mit den Investments verschwinden, werden alle anderen Investoren um ihr Investment betrogen.

Günstige Grosseinkäufe

Eine weitere Betrugsmasche bezieht sich auf teure Artikel wie Uhren, Schmuck oder Fahrzeuge, die bei Bezahlung mit Kryptowährung nur noch die Hälfte kosten sollen. Die aktuellen Detailfachhändler bieten fast nie die Bezahlung in Kryptowährung an, insbesondere in der Schweiz. Betrugsversuche erkennt man zum Beispiel daran:

  • Der Kaufpreis ist unschlagbar günstig und liegt viel tiefer als der typische Marktwert.
  • Die Kommunikation mit dem Käufer erfolgt nicht auf der offiziellen Plattform, sondern mit Emails, Whats-App- oder anderen Chat-Nachrichten.
  • Manchmal sind die Mailadressen täuschend echt gefälscht, z.B. mit «ebays.com» (anstatt ebay.com) oder armazon.com (anstatt amazon.com). Hier wurden ähnlichlautende Domainnamen verwendet, um die Opfer zu täuschen.